Bei Hörnern sind wir stur
Das Horn gehört zur Kuh
Das Horn gehört zur Kuh. Da sind wir alle stur. Alle Wiederkäuer auf der Erde tragen ein Horn oder Geweih auf dem Kopf. Tatsächlich steigen beim Wiederkäuen die Verdauungsgase der Kuh durch die Stirnhöhle bis ins Horn. Wir glauben, die Kuh schmeckt sich beim Wiederkäuen durch unsere Felder, Wiesen und Weiden. Und weil bei diesem Stoffwechselprozess auch Milch entsteht, sind wir überzeugt: Die beste Milch kommt von Kühen mit Hörnern. Der beste Mist übrigens auch.
Das schmerzhafte Enthornen der Kälber oder gezielte hornlose Zucht kommen für uns nicht infrage. Zwar brauchen Kühe mit Hörnern mehr Platz, aber dafür bauen wir gerne größere Ställe, schaffen breitere Laufgänge und passen unser Herdenmanagement an. Oder einfacher gesagt: Wir passen unsere Ställe den Bedürfnissen der Tiere an und nicht umgekehrt.
Bei artgerechter Fütterung sind wir stur
8 von uns erzeugen das ganze Jahr über Heumilch. Heumilch ist die Milch von Kühen, die mit Gras, Heu und etwas Getreide gefüttert werden. Auf Silage - fermentiertes Gras - wird dabei verzichtet. Für unsere Heumilch nehmen wir gerne einen großen Aufwand bei der Heuwerbung in Kauf. Einige von uns betreiben sogar eine eigene Heutrocknung. Das so gewonnene aromatische Heu erinnert auch noch im kalten Winter an die Sommerwiesen wenn es mit seinem Duft den Stall erfüllt.
67 von uns erzeugen im Sommer Heumilch. Im Sommer sind unsere Kühe auf der Weide und finden dort immer frisches Futter. Bei einer Laufhof-Haltung mähen wir täglich frisches Gras und bringen es zu den Tieren. Dazu füttern wir zusätzlich etwas Getreide. In einem normalen Sommer mit ausreichend Regen wächst bei uns genug Gras, um alle Tiere gut zu versorgen. Wir halten dabei stets nur so viele Tiere, wie wir Futter werben können. Deswegen benötigen wir das typische Winterfutter Silage nur, wenn frisches Gras in der kalten Jahreszeit nicht verfügbar ist.
Alle anderen Höfe füttern auch im Sommer Silage zu. Als fermentiertes Gras ist dieses Futtermittel für die Kuh ein gutes Futter, ähnlich wie Sauerkraut für uns Menschen. Die Fütterung von Silage allein ist jedoch selbst bei diesen Höfen stets tabu. Im Sommer besteht das Futter zu mindestens 50 % aus Klee, frischem Gras und Luzerne. Im Winter hingegen erhalten unsere Kühe mindestens 3 kg Heu pro Tag und Tier. Für die Kuh mit ihren vier Mägen ist das ein wiederkäuergerechtes Futter, das den Tieren schmeckt und gut bekommt.
Aus Leidenschaft stur
Bei der Milchqualität sind wir stur
Die Kuh als Wiederkäuer braucht viel Raufutter. Raufutter besteht aus Gras, Heu und Silage, aber auch den Blättern von Hecken und Bäumen. Als Zugabe eignet sich auch Kraftfutter. Dieses besonders nahrhafte Futter besteht aus Schrot, Hafer, Weizen oder Mais und bewirkt zusätzliche Milchleistung bei den Tieren. Allerdings liegt der Fokus für uns als Schrozberger Milchbauern natürlich stets auf dem Tierwohl und einer artgerechten Fütterung. Gesunde und robuste Kühe sind uns weitaus wichtiger als eine höhere Milchleistung. 83 von uns füttern daher schon heute kraftfutterarm.
Der Gewinn für Sie als Verbraucher: Milch aus Raufutter enthält viele essenzielle Fettsäuren. Je mehr Kraftfutter wie z. B. Mais gefüttert wird, desto geringer ist der Gehalt dieser essenziellen Fettsäuren in der Milch. Die beste Milch ist unserer Meinung nach stets eine Milch aus Kleegras und Grasfütterung!
Aber auch beim Füttern legen wir Wert auf Vielfalt und Entscheidungsfreiheit für unsere Bäuerinnen und Bauern. Hierbei kommt es auf die richtige Mischung an, die den Bedürfnissen der Kuh entspricht. Direkt nach dem Kalben geben die Tiere beispielsweise besonders viel Milch. In diesem Zeitraum hilft ihnen das Kraftfutter diese Energieleistung erfolgreich zu stemmen. Die Zugabe von Kraftfutter wird jedoch nach etwa einem viertel Jahr wieder schrittweise reduziert.
Da wir nicht nur auf Leistung füttern liegen unsere Tiere im Durchschnitt trotzdem weit unter der Milchleistung industrieller Milchviehbetriebe. Wir sind überzeugt, mit der vorwiegenden Fütterung von Raufutter bleiben unsere Kühe gesund. Und gesunde Kühe geben auch über viele Jahre die beste Milch.
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Bei der Artenvielfalt sind wir stur
Streuobstwiesen sind ein Segen für viele Tiere, insbesondere für Vögel und Insekten, denn sie bieten Platz für heimische Blumen und Kräuter. Allerdings sind die Wiesen sehr arbeitsintensiv und wirtschaftlich uninteressant. Die Bäume müssen gepflegt und das Obst gesammelt werden. Daher verzichten manche von uns auf eine entsprechende Flächennutzung
95 von uns wiederum haben trotz des Arbeitsaufwands eigene Streuobstwiesen. Denn auch hier gilt für uns: Das Tierwohl steht im Vordergrund. Selbst wenn es nicht unsere eigenen Tiere sind, die das Fallobst fressen, sondern benachbarte Rehe oder Igel. Für uns zählen diese ebenso wie die Spechte und Fledermäuse, die in den Baumhöhlen nisten, oder die Bienen, Hummeln und allerlei Insekten, die die blütenreiche Vielfalt der Streuobstwiesen genießen.
Zusätzlich unterstützen wir mit unserem Streuobst die lokalen Keltereien. Gemeinsam mit Ihnen genießen wir so unseren eigenen, regionalen Apfelsaft und Birnenmost.
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Beim Naturschutz sind wir stur
Naturschutz liegt uns allen am Herzen
Naturschutz liegt uns allen am Herzen. Um zum Beispiel Vögeln wie der seltenen Wiesenweihe beim Brüten ein ungestörtes Zuhause zu bieten stecken wir entsprechende Parzellen in unseren Weiden ab. Außerdem sind viele Ställe unserer Genossenschaftsmitglieder besonders schwalbenfreundlich oder verfügen über Nistkästen für Fledermäuse. Auf unseren Äckern wiederum bieten wir seltenen Pflanzen wie dem Mauer-Gipskraut einen geschützten Lebensraum.
Mit Naturschutzgruppen wiederum pflegen wir Tümpel, Nasswiesen und Biotope. Auch unsere kilometerlangen Wildhecken sind für viele Arten ideale Lebensräume - genau wie unsere Wiesen die zu den artenreichsten im Landkreis gehören. Zudem bewirtschaften wir sogenannte FFH-Flächen - das sind spezielle Flächen, die den europäischen Flora-Fauna-Habitatsrichtlinien und den Vogelschutzrichtlinien entsprechen.
Und all dies machen wir zusätzlich zu unserer täglichen Arbeit. Was wir dafür bekommen? Rehe, Hasen und Rebhühner die sich auf unseren Flächen wohlfühlen. Oder mit etwas Glück eine Gelbbauchunke die uns an lauen Sommerabenden auch mal ein Ständchen singt.
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Beim sozialen Engagement sind wir stur
Auf mehreren unserer Höfe können Kinder beim sogenannten Schulbauernhof lernen wie unser Gemüse wächst, woher die Milch kommt und wie Brot gebacken wird. Schulklassen die uns besuchen dürfen bei uns Roggen säen und Kartoffeln ernten. Kranke Menschen dürfen bei uns wohnen und genesen. Wir bieten zudem viele Arbeitsplätze für Menschen, die woanders nicht sinnstiftend tätig sein können.
Manche von uns sind natürlich auch so schon ausgelastet mit den zahlreichen Aufgaben, die ein Hof mit sich bringt. Dennoch bieten viele Schrozberger Milchbauern Kindern und Erwachsenen Hofrundgänge an oder laden zu Hoffesten ein. Denn auch bei sozialem Engagement sind wir stur.
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Beim Klimaschutz sind wir stur
Auf den fruchtbarsten Böden der Erde haben jahrhundertelang wilde Büffelherden gegrast. Ihr Mist hat den Humus dort aufgebaut, in dem viel des Klimagases CO2 gebunden ist. Kühe an sich sind daher nicht schlecht fürs Klima, wenn ihr Mist die Bodenfruchtbarkeit aufbauen kann. Die Kuh ist auch keine Nahrungskonkurrentin, wenn sie auf Grünland gehalten wird oder ihr Kleegras gefüttert wird. Das Kleegras zum Beispiel ist eine wichtige Grundlage der biodynamischen Fruchtfolge und somit eine Grundlage für den Anbau von Getreide und Gemüse. Kühe können das für die Fruchtfolge wichtige Kleegras als Futtermittel optimal verwerten. So verwandeln diese großartigen Tiere für uns Menschen nicht nutzbare Pflanzen in wertvolle Lebensmittel und besonders nährstoffreichen Mist.
Wir halten zudem stets nur so viele Tiere, wie wir Futter produzieren können und Mist für unsere Flächen brauchen. Dadurch benötigen wir auch keine chemisch-synthetischen Stickstoffdünger, die z. B. Lachgas freisetzen. Dieses Gas ist sogar 265-mal klimaschädlicher als CO2. Im Gegenteil tragen wir durch unsere Form der Landwirtschaft sogar zur Bildung von wertvollem Humus bei. Durch diese Kreislaufwirtschaft wird die Landwirtschaft Teil einer nachhaltigen Versorgung der Menschen - und somit ein Teil der Lösung.
Denn bei allem was wir als Schrozberger Milchbauern tun gilt: wir wollen mit Ihnen gemeinsam ein Teil der Lösung sein. Selbst vermeintliche kleine Schritte sind hierbei für uns wesentlich. Wir glauben fest daran, dass auch kleine Lösungen, an vielen kleinen Orten, mit vielen kleinen Schritten uns unserem Ziel einer nachhaltigen Landwirtschaft näher bringen. Vielleicht sind nicht alle unsere Schritte perfekt, aber es sind Schritte in die richtige Richtung. Wir freuen uns, wenn Sie uns auf diesem Weg begleiten. Ihre Schrozberger Milchbauern - aus Leidenschaft stur.
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Wir werden langsamer sauer!
Wir gönnen unseren Milchprodukten zwischen 16 und 18 Stunden zur Langzeitsäuerung, damit sie ihr eigenes Aroma und ihre charakteristische Konsistenz entwickeln können. Dazu verwenden wir nur Biogarde-Markenkulturen, die aus einem ausgewogenen Verhältnis von Lactobazillus Acidophilus und Lactobazillus Bifidum bestehen und zu 95 % rechtsdrehende Milchsäurebakterien produzieren. Diese sind besonders bekömmlich für den menschlichen Organismus und tragen zu einem gut funktionierenden Immunsystem bei.
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